Lieber Zucker,
Ich danke Dir für alle Momente in denen Du mir mein Leben versüßt hast.
Dennoch spüre ich, dass unsere Liebesgeschichte vorbei ist. Wir werden beide stark sein müssen, aber du tust mir nicht mehr gut. Ich werde Dich schrecklich vermissen und immer an Dich denken.
Das war meine Trennung vom Zucker. Ich habe bis zu diesem Abschied vor 3 Jahren eine innige und tiefe Beziehung zu ihm gehabt. Ich war verrückt nach ihm. Kein Tag verging ohne ihn und so manchen davon rettete er mir. Und so etwas gebe ich auf?
Ja. Denn wie bei so mancher großen Liebesgeschichte geht es auch beim Zucker nicht ohne Drama.
Um unsere besondere Beziehung zum Zucker zu beschreiben, muss man weit in unserer Entwicklung zurückgehen. Bis in die Steinzeit. Die Zeit, in der bis heute funktionierende Programme für unser Verhalten entstanden sind.
Nahrung war für die ersten Menschen ein Mittel um zu überleben. Der Fund eines süßen Beerenstrauches erhöhte die Überlebenschance ungemein, zum einen da Süße in der Natur ein Signal für ungiftige Nahrung ist, zum anderen, da Süße hochkalorische Nahrung kennzeichnet, die viel Energie lieferte. So wurde das genetische Programm geschrieben: Es ist süß. Iss soviel du kannst.
Das genetische Programm ist geblieben. Das Nahrungsangebot hat sich stark verändert. Unser Zugriff auf Zucker ist uneingeschränkt möglich. Und hier wird es spannend. Für den Steinzeitmenschen war es nicht jederzeit möglich auf Zucker zuzugreifen, so dass das Verhalten so viel davon zu essen wie möglich, sinnvoll für ihn war. Für uns ist es das allerdings nicht mehr.
Und jetzt kommt der dramatische Aspekt: „Die Dosis macht das Gift“ (Paracelsus). Na gut, dass Zucker jetzt nicht super gesund ist, das dachten wir uns ja schon, aber Gift?! Kein richtiges Drama ohne Tränen oder? Auch hier muss ich einen kleinen Schlenker machen, um den Zusammenhang darstellen zu können.
Kommen wir zum Blut. Als elementarer Baustein für unseren Körper, ist es für die Stoffwechselprozesse unseres Körpers wichtig, dass Blut ein basisches Milieu hat. In dieser Umgebung kann der Körper optimal Nährstoffe aufnehmen, Keime bekämpfen, Zellregeneration betreiben und vieles mehr. Zucker trägt jedoch dazu bei, dass sich das Milieu des Blutes verändert. Es kann durch übermäßigen Zuckerkonsum „sauer“ werden. Die Stoffwechselprozesse des Blutes können dann nicht mehr optimal ablaufen, so dass es auch zu körperlichen Beschwerden, wie z.B. Müdigkeit oder Abgeschlagenheit kommen kann.
Ich war an solch einem Punkt der körperlichen Beschwerden, so dass die Trennung von meinem Liebling unvermeidlich wurde.
Die Sehnsucht ist zwar an manchen Tagen immer noch da, aber insgesamt kann ich sagen, dass ich es nie bereut habe. Ich habe vielmehr gewonnen. An Vitalität und Lebensfreude.
Und jetzt ist es mein Hauptziel ein Leben weitestgehend ohne weißen Zucker zu führen.
Ich möchte in diesem Blog meine Erfahrungen teilen. Denn alle Wege, die man anfängt zu gehen, beginnen mit dem ersten Schritt und der ist manchmal wirklich schwer.
Ich erinnere mich an meinen ersten Supermarktbesuch nach der „Trennung“. Ich wäre fast in Tränen ausgebrochen. In so vielen Nahrungsmitteln, auch welche bei denen man es nicht vermutet, ist Zucker enthalten.
Und nun? Gibt es ein happy end? Eine neue Liebe?
Es gibt viele Möglichkeiten Süßes ohne weißen Zucker zu konsumieren.
Und sie machen wirklich Spaß.
Hier meine Notfallösung für akuten „Zuckerliebeskummer“: Peanutbutter Nicecream
Zutaten:
- 2 Bananen
- 2 Teelöffel Erdnussbutter crunchy
Die Bananen in Scheiben schneiden und über Nacht einfrieren.
Die gefrorenen Bananen mit 2 Teelöffeln Erdnussbutter in einem starken Mixer pürieren.
Die Bananen machen das Eis unglaublich cremig. Ich friere direkt die nächsten Bananen ein, um auf den nächsten „Notfall“ vorbereitet zu sein.
Sehr lecker schmeckt die Eiscreme auch, wenn man sie statt mit Erdnussbutter, mit Vanillepulver aromatisiert.
Und wenn Du jetzt eine kleine Zuckerpause einlegen möchtest, dann kannst Du aus dem Inhalt Deiner Zuckerdose etwas schönes machen.
Da ich immer noch Lust auf Pralinen habe, gönne ich mir hin und wieder eine Peelingpraline als Pflege unter der Dusche. Das Rezept dazu habe ich auf ilovespa.de entdeckt und ein bisschen abgewandelt. Schau Dir wenn Du Lust auf Zitronen Scrub Cubes hast unbedingt diesen Blogbeitrag an.
Du brauchst:
- 1 Stück Lavendel Seife (ich habe 100 g reine Pflanzenölseife Lavendel von Alterra verwendet)
- 50 g Kokosöl
- 150 g Zucker (ich habe Rohrohrzucker in Bioqualität verwendet)
- eine Reibe
- Pralinenform aus Silikon
Zu Beginn wird die Seife geraspelt. Seife und Kokosöl werden dann im Wasserbad erwärmt bis sich das Kokosöl verflüssigt hat. Dann kommt der Zucker hinzu. Die Mischung umrühren bis sie ein wenig Bindung bekommen hat. Es entsteht keine homogene Masse, sondern ein leicht gekörntes Gemisch. Dann aus dem Wasserbad nehmen und in die Silikonform füllen.
Die Masse gut andrücken damit die Pralinen später nicht auseinanderfallen. Ich habe als Deko in die Formen noch Lavendelblüten aus unserem Garten gegeben. Dies ist aber optional. Anschließend kommt die Form in den Kühlschrank bis die Pralinen fest sind.
Die Masse reicht für zwei Silikonformen. Da ich nur eine habe, habe ich die restliche Masse in ein Glas gefüllt. Hier habe ich die Masse nur ganz locker geschichtet und nicht angedrückt. Ich entnehme das Peeling aus dem Glas einfach mit einem Löffel.
Alles Liebe,
Yvonne